Automatenarchiv
Toto
In den 50ern wurde der 1934 gesetzlich verordnete Stillstand in der Entwicklung und Aufstellung von Geldspielautomaten mit Gewinnmöglichkeit durch eine neue zeitgemäße Reglung ersetzt. In der Folge gab es viele Impulse für neue Automaten.
Vorgeschrieben war eine Mindestspieldauer von 15 Sekunden bei Einsatz von 10 Pfennig mit einem Höchstgewinn von 1 Mark. Die Gewinnausschüttung musste mindestens 60 Prozent aller Einsätze betragen. Das Spiel sollte einen Unterhaltungswert haben. In der Praxis wurde mit den Namen des Automaten ein Spielprinzip benannt, z.B. "Royal-Roulett" für das bekannte Casino-Spiel. Ein weiteres Thema war Toto oder Lotto. Der Vertreter von Wiegandt war das 10 Walzengerät Toto. Die 10 Walzen sind bis heute einmalig und für einen elektromechanischen Automat nicht zu überbieten.
Doch nun zurück zum Toto, den einzigen 10 Walzenautomaten. Da Wiegandt keinen eigenen Vertrieb hatte, wurde dieser ausgelagert. So erfolgte der Vertrieb mit Werbung über WESTAV. Bekannt sind vom Toto zwei Varianten mit unterschiedlichen Auszahlquoten.
Das Bild rechts zeigt die Messeausführung von WESTAV. Bildquelle: Automatenmarkt,
Text vom Messebericht: Die schöne, geschmackvolle Aufmachung des Standes der Fa. W e s t a v, Rothelmshausen, fand allgemein Anerkennung. Dieser Stand wurde auch viel aufgesucht, denn Heinz Kästner's neues Gerät TOTO war ein starker Anziehungspunkt. Der TOTO ist eine Zehnwalzenmaschine mit einem Spielvorgang von eindringlicher Einfachheit ...
Währung/Einwurfmöglichkeit: 0,10 DM
Spielpreis: 10 Pfg.
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Innenleben/Technik: Der Toto besteht im wesentlichen aus 5 modularen Einheiten, die elektrische Verbindung erfolgt über Steckverbindungen. Ein Ausbau einer Einheit ist fast ohne Werkzeug möglich. Die erste Einheit ist der Münzprüfer (1) mit Schaltkontakt zum Start und einen Elektromagneten zur Münzweiterleitung. Die zweite Einheit besteht aus der Motorbaugruppe (2) mit Getriebe plus einen Bremsmagneten und der Kontaktbaugruppe (6) zur Steuerung des Spielablaufes. Die rechte Kontaktbaugruppe übernimmt die Spielsteuerung während die linke Kontaktbaugruppe die Gewinnermittlung durchführt. Die dritte Einheit ist die Walzeneinheit, bestehend aus 10 Walzen auf einer Achse (3). Der Antrieb erfolgt über einen Riemen von der Motorbaugruppe (2). Zum Spielstart sind alle 10 Elektromagnete (4) angezogen, so dass sich alle 10 Walzen drehen. Aller 2 Sekunden fällt ein Elektromagnet (4) ab entsprechend der Kontaktbaugruppe (6). Die Gewinnermittlung pro Walze erfolgt auch über einen Kontakt am Stoppmagneten. Ausgewertet wird das Eintauchen des Kernes an der seitlichen Nockenscheibe der Walze. Die vierte Einheit (5) erhält die Gewinnstellungen von den Walzen nach dem jeweiligen Stoppen der Walze. Ab dem 7. "Ja" bekommt die Auszahleinheit (als fünfte Einheit) einen Impuls zur Auszahlung von 20Pfg. Die vierte Einheit (5) ist auch zuständig für den Spielstart am Münzprüfer, ermittelt Manipulationen über das Foulrelais und stellt die Lampenspannung bereit.